‚Exoteric Souvenirs‘ widersetzen sich den gewohnten Trinkritualen in Gesellschaft: beim ‚Openinghiker‘ wurden Stiel und Fuß des Trinkglases entfernt und um einen hüfthohen Holzstab verlängert. Zwar nützt das Objekt plötzlich als eleganter Wanderstock, jedoch droht die Holzspitze beim Trinken zu nah stehende Personen empfindlich zu treffen. ‚Chaincheers‘, dessen Stiel durch eine lange Goldkette ersetzt wurde, präsentiert sich zwar als Hybrid aus Schmuck und Trinkgelegenheit,  jedoch schwer abgestellt werden und besetzt damit permanent eine Hand. Begrüßen, Speisen, ein Griff in die Handtasche wird so zur Herausforderung. Der steinerne Fuß des Stoner ist hingegen unumstößlich, entwickelt sich aber nach kurzer Zeit zum Schwergewicht, der eine Vernissage zum schweißtreibenden Gewichtheben macht.

Die ‚Exoteric Souvenirs‘ machen gemeinsames Trinken zum Kraftakt und zur Koordinationsaufgabe. Die erwartete Funktion eines Trinkglases wird planmäßig gestört. Das Trinken wird zur Herausforderung. Es geschieht nicht mehr beiläufig, sondern wird zum Ereignis. Die Erschwernisse, einen Schluck genießen zu wollen, erzeugen Überraschung, Ärger und Komik. Damit wird der sabotierte Akt des Trinkens ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt und mutiert zum Initiationsritus. Die soziale Interaktion unter den Gästen wird katalysiert. Das geteilte Erlebnis gibt Anlass, um neue Unterhaltungen anzuzetteln.

Das ‚Exoterika Kollektiv‘ entwirft und produziert die Objekte nicht nur, sondern versteht sich selbst auch als performativer Gastgeber. Die Designer treten selbst auf und zelebrieren die Rituale des Präsentierens, Eingießens und Darreichens. Immer wieder entwickelt das ‚Exoterika Kollektiv‘ neue Ereignisse und Objekte, in denen die Bausteine für ein gutes Leben gestaltet, erprobt und definiert werden.