das digitale Schulbuch
Ein Prototyp
02. – 10. Juni 2018, Multihalle Mannheim
Wenn man einen Designwettbewerb zu dem Thema „Revolution“ ausschreibt, rechnet man mit allem: Brennenden Skulpturen, schreiender Musik, explodierenden Farben.
Eine Revolution muss aber nicht immer laut und grell sein. Was alle Revolutionen gemeinsam hatten und haben, ist der Wunsch nach einem neuen Zustand. Nach Veränderung. Am liebsten die Verbesserung für unser aller Leben. Genau diese Dinge finden wir in der Formschau 2018 wieder: Ideen, die aus Träumen entstiegen sind, die Hoffnung, unsere Welt etwas besser zu machen und der Beweis, dass Design das schafft. Wir dürfen nicht darauf warten, dass die Politik unsere Probleme löst. Sondern wir müssen vielmehr selbst erkennen, dass Probleme nichts Schlimmes oder gar Furchteinflößendes sind, sondern der Ausgangspunkt für viele wunderschöne Reisen oder Abenteuer.
Manche davon wurden tatsächlich erbaut, andere sind wunderschöne Sehnsüchte, die vielleicht irgendwann einmal Wirklichkeit werden oder zumindest andere Träumer an die Hand nehmen und ihnen den Mut geben, ihre eigene Träume zu träumen. Diese Formschau zeigt die Ideen von Menschen, die im Jetzt leben und dieses Jetzt ein wenig lebenswerter für
uns alle gestalten wollen. Daher kommt es nicht von ungefähr, dass das zentrale Element aller Arbeiten unser Zusammenleben ist. Wie muss sich unsere Kommunikation verändern? Was wird Mobilität in der Zukunft für unsere Gesellschaft bedeuten? Wie können wir die Ausgegrenzten zu unseren Freuden machen? Diese Formschau erzählt sehr viel über Verantwortung – die Verantwortung gegenüber unseren Mitmenschen und gegenüber unserem Planeten.
Als wir im Jahr 2016 UNCOVER ins Leben gerufen haben, wünschten wir uns, dass man uns Dinge bringt und Wege zeigt, unsere Welt zu verbessern. Darum schufen wir einen Wettbewerb, der an keine Bedingungen geknüpft ist. Für den man weder Teilnahme- noch Auszeichnungsgebühren bezahlen muss. Uns war wichtig, dass wir Ideen zu einem besseren Leben teilen. Und für seine Ideen sollte man nichts bezahlen, sondern belohnt werden. Diese Art von Wettbewerb hat viel mit Haltung zu tun – auch von Seiten der Organisatoren.
Was wir heute sehen, sind die Nominierungen für die Formschau, die nicht einfach nur ausgewählt wurden, weil sie schöne Dinge zeigen. Sie zeigen vielmehr, dass die wahre Revolution darin liegt, nicht aufzugeben. Dass man aus Sehnsüchten neue Ideen kreieren kann, die uns wieder ein Stück der Freiheit zurückgeben, die wir in den letzten Jahrzehnten verloren haben. Es ist ein Aufbäumen gegen soziale Ungerechtigkeit, Umweltverschmutzung und Verschwendung. Arbeiten, die uns zeigen, dass wir in einer Epoche der Träume und Hoffnungen leben – und wenn wir diese Schritt für Schritt verwirklichen, kann noch alles gut werden.
„Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“ – Antoine de Saint Exupéry
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OPENING KAYNOTE
Design of Politics – Politics of Design
In welchem Verhältnis stehen Designer zur Welt? Welche Verantwortung übernehmen Sie? Friedrich von Borries reflektiert in seinem Vortrag, inwieweit Design immer politisch ist, und warum Designer mehr politische Verantwortung übernehmen können. Dabei skizziert er ein Design, dass sich als gesellschaftsverändernde Kraft versteht.
Ein neuer Wohntypus revolutioniert die Stadt. In seinem Vortrag stellt der Berliner Architekt Van Bo Le-Mentzel sein neues Projekt „100-Euro Wohnung“ vor. Seine Vision ist es, en Masse in allen Städten 100-Euro-Wohnungen anzubieten, damit dem überhitzten Immobilien-Kapitalismus der Druck genommen wird.
Van Bo ist außerdem Autor, Filmemacher und Initiator mehrerer Initiativen zwischen Design und sozialer Teilhabe. Bekannt wurde er durch die Entwicklung der Hartz-IV-Möbel, Karma Chakhs und der Tinyhouse University.
CONFERENCE
„It’s not a bug, it’s a feature“
Wer forscht, findet nicht immer, wonach er gesucht hat! Zu erkennen, welche Möglichkeit hinter Erfindungen stecken, braucht Kreativität und Genialität – und manchmal hilft auch etwas Glück. Der Designer im Dienste von BASF gibt zusammen mit seiner Forscher-Kollegin Henrike Wonneberger Einblick in das Projekt trinamiX und das interdisziplinäre Zusammenarbeiten im Dienste der Innovation in einem Weltkonzern.
„Technologies for all the right reasons“
Technologien sollen dem Menschen dienen. Viele behaupten das, wenige tun es. Ein Hauptgrund dafür ist, dass dem Design der Technologie das tiefere Verständnis fehlt, wie menschliches Wohlbefinden funktioniert. „Das muss sich ändern! Anstatt sich aus dem falschen Grund die richtige Technologie anzueignen, muss das Wohlbefinden an erster Stelle stehen. Nur dadurch können wir die Art und Weise, wie wir die Technologie entwickeln und nutzen, neu definieren.“
Dr. Marc Hassenzahl, Professor für „Ubiquitous Design / Experience and Interaction“ an der Universität Siegen, verbindet seine Ausbildung in Psychologie mit der Liebe zum Interaktionsdesign.
Organisationen, insbesondere die öffentliche Verwaltung, befinden sich in einer Phase des Wandels. Technologische und gesellschaftliche Veränderungen wie die informationelle Vernetzung sowie veränderte Ansprüche an Teilhabe und globaler Nachhaltigkeit fordern als äußere Parameter die Wandelfähigkeit und Struktur von Organisationen heraus. Gleichzeitig dringen attraktive Services privater Unternehmen in die digitale Daseinsvorsorge und Infrastruktur und führen die Innovationsfähigkeit der öffentlichen Verwaltung vor.
Oliver Rack beleuchtet, welche Instrumente unser „Betriebssystem“ Staat unterstützen könnten und welche Rolle dabei Kultur- und Kreativwirtschaft, insbesondere Design spielen könnten.
CONFERENCE
Designer, emanzipiert euch!
Der Kaufmann und Coach Joachim Kobuss berät Designer und hat sich für UNCOVER mit dem Thema Revolution und Design intensiv auseinandergesetzt.
In seinem Essay „Revolution – Designer emanzipiert euch!“ beleuchtet er aus unterschiedlichen Blickwinkeln, was Designer tun müssen, um sich durch ihre Arbeit von der eigenen Unmündigkeit, von gesellschaftlichen Festlegungen, überholten Traditionen und aufgezwungenen Weltanschauungen zu emanzipieren. Und ob Designer in der Lage sind, sich sowohl von den äußeren (ökonomischen und politischen) Zwängen als auch ihrer inneren Zerrissenheit selbst zu befreien.
CONFERENCE
Stadtentwicklung von unten.
Von der Co-Creation von Stadträumen zu Urban Governance. Lässt sich informeller Urbanismus als Co-Creation Prozess für innovative Stadtentwicklungspraktiken werten? Und was hat Stadtentwicklung von unten eigentlich mit Design zu tun? Bei genauerer Betrachtung folgt jegliche Art von Aktivismus gewissen Prinzipien, die ebenfalls Designstrategien zugrunde liegen. In ihrem Vortrag versucht die Ereignis Designerin und Medienmanagerin Laura Bruns anhand ihrer placemaking Plattform stadtstattstrand darzulegen, was informeller Urbanismus und (Human Centered) Design gemeinsam haben und geht der Frage nach, was die offizielle Planung vom informellen Urbanismus lernen kann.
QUO VADIS? From the smart city to human-centered urbanism
„In Zukunft werden sich Städte von ’smart‘ zu ‚responsive‘ entwickeln, was bedeutet, dass die Bürger vom Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zum Mittelpunkt des Handelns werden.“
Dr. Anne Stenros wurde 2016 zur ersten Chief Design Officer der Stadt Helsinki ernannt.
Sie gilt als Vordenkerin für strategisches Design, kreative Führung und strategische Vorausschau. Von 1995 bis 2004 war sie Geschäftsführerin des Design Forums Finnland, später u.a. Executive Director des Hong Kong Design Center. Anne Stenros ist Gründungsmitglied von Women in Tech Finland.
CONFERENCE
How to be good. Gesellschaftliche Ver nderung gestalten.
Die Kommunikationsgestalter Carsten Hermann-Hehl und Markus Artur Fuchs, beide Geschäftsführer von KontextKommunikation und Gründer des enorm-Magazins, referieren über ihre Sicht auf die Rolle der Gestaltung in einer an Komplexität zunehmenden Gesellschaft. Sie stellen die GOODimpact.org-Familie vor, die sie im Laufe der Jahre rund um das enorm-Magazin mitentwickelt haben, und erläutern ihre zentrale Botschaft: „Relevante Inhalte brauchen gutes Design, um ihre maximale Wirkung zu entfalten.“
Zentrum für politische Schönheit.
Haltung als Haltung.
„Widerstand ist eine Kunst, die weh tun, reizen und verstören muss.“ So lautet die Grundüberzeugung der Mitglieder vom Zentrum für Politische Schönheit. Durch künstlerische Interventionen machen sie auf humanitäre Themen und den Schutz von Menschenleben aufmerksam. Sie bezeichnen sich selbst als Denkfabrik, die Menschenrechte und Aktionskunst vereint.
Künstlerin und Filmemacherin Cesy Leonhard ist Chefin des Planungsstabs und gibt uns Einblicke in die Machart und Motivation des Zentrums für Politische Schönheit.
Future Design. Artistic Visions for Europe and BEYOND.
In den kommenden Jahrzehnten werden neue Technologien unser Leben und die Art und Weise, wie wir sie wahrnehmen, auf bisher unvorstellbare Weise verändern. Future Design ist ein kreatives Zusammenspiel von Wissenschaft, Technologie und Kunst; ein experimentelles Labor für neue Kunst- und Designformen und Perspektiven auf die sozialen, konomischen und kologischen Auswirkungen fortschrittlicher Technologien wie artificial intelligence.
Ludger Pfanz ist Produzent, Regisseur und Autor und lehrt an der Hochschule für Gestaltung am ZKM in Karlsruhe. Er ist Leiter und Gründer des „BEYOND Festivals“, „The Expanded3Digital Cinema Laboartory“, „The Future Design Insitute“ und der „Alliance on Artificial and Artistic Intelligence“.
Die UNCOVER DESIGNPREIS Jury 2018 bestand aus:
Design Center Baden-Württemberg
Kunstbeauftragte des Umweltbundesamtes
Design Research Lab der Berliner Universität der Künste
Dongdao Creative Branding Group, Peking
ecosign/Akademie für Gestaltung, Köln
Achim Staude, Bastian Reichhardt, Christian Kropfeld, Christoph Uebel, Martin Elers
Lorenzo Bigatti, Po-Chung Chen, Stephanie Kneisel, Joachim Madsen
Prof. Dr. Klaus Lieb, Lale Jakob, Dr. Katja Weichsel, Benjamin Zierock, Sarah Bourdoux
Achim Staude, Bastian Reichhardt
Julia Gerner, Stefanie Gerner
Achim Staude
Judith Hehl
Cora Schmelzer
Alexandra Bald
Aris Papadopoulos
Robin Lang, Wulf Kramer
Nadine Tannreuther, Yasar Honneth
Billie Rehwald
Markus Dittich
Robin Weidner
Philipp von der Wippel, Leo Sailer, Dominik Notz, Johannes Windelen, Maximilian Schlereth, David Reitenbach
Hanno Mertens, Michael Prümmer, Misak Allawerdian, Philipp Ludwig
Thomas Quack, Hugh Laughlin, Jan Bertil Meier, Aljoscha Höhborn, Alain Yimbou, Benjamin Nast
Pauline Gebauer
Ein Prototyp
Autonomes, bedarfsorientiertes Carsharing der Zukunft
–
Volle Vorstellung voraus von Labor Fou
Unabhängige medizinische Fortbildungen
The 3D Printed Cordless Drill Racer
Melting Pods
Gestaltung eines nachhaltigen Fahrzeugkonzepts mit positivem Fußabdruck in Produktion, Nutzung und Recycling
A Historical Citytour-Augmented Reality Application
– aus dem Griechischen ecto, „außen“, und Genesis
Ein interaktiver Spaziergang
Schriften von Analphabeten gegen Analphabetismus
Revolution aus dem Reich der Pilze
Wie sieht die Prothese der Zukunft aus?
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